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ESG-Fonds haben die massiven Kursstürze in der Corona-Krise vergleichsweise besser überstanden. Dafür gibt es keine Garantie, doch etliche Indizien sprechen dafür, dass nachhaltige Investments auch krisenfester und resilienter sind.

Das Börsen-Beben zu Beginn der Corona-Krise war gewaltig erschütterte die Finanzmärkte rund um den Erdball. Im März 2020 fiel der MSCI World Index (XC0009692739) um 14,5 Prozent. Das ist durchaus ein einschneidender Verlust, denn der vom US-Finanzdienstleister MSCI herausgegebene Index gilt als einer der wichtigsten Indizes der Welt. Er deckt die Kursentwicklung von rund 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern ab und dabei in jedem der Länder mit den jeweils größten Aktiengesellschaften rund 85 Prozent der Streubesitz-Marktkapitalisierung.

Die Mehrheit der ESG-Fonds konnte sich dagegen vergleichsweise besser behaupten. Immerhin 62 Prozent der ESG-Large-Cap-Fonds, das sind jene Fonds, in denen große Aktiengesellschaften gelistet sind – Cap steht für „Kapitalisierung“ –, schnitten in der Zeit besser ab als der Index. Die tägliche Wachstumsrate von ESG-Fonds war 4,6-mal höher als die konventioneller Fonds.

Ein ähnliches Phänomen zeigte sich auch Jahre zuvor während der Subprime-Krise, wenngleich auch in einem etwas geringeren Umfang. So war damals die durchschnittliche Wachstumsrate von ESG-Fonds 1,7-mal höher als die konventioneller Fonds.  

Versuche einer Erklärung

Obwohl aus den beobachteten Entwicklungen sicher nicht grosso modo behauptet werden kann, dass ESG-Investments generell robuster sind, so gibt es doch einige Indizien, die dafür sprechen.

Ein Punkt der für die Outperformance während der Krise spricht ist, dass ESG-Fonds in überdurchschnittlichem Maß in neue Technologien oder in das Gesundheitswesen investieren – Sektoren die von den Einschränkungen während der Pandemie weniger hart getroffen wurden oder davon sogar profitiert haben. Nachhaltige Aktienfonds sind zudem häufig eher defensiv positioniert, investieren also in Unternehmen, die auch in Krisenzeiten relativ stabile Erträge erwirtschaften. 

Ein weiterer Punkt ist, dass ESG-Investoren offenbar tendenziell langfristiger denken und auch loyaler sind, also auch während der Krisenmonate bei ihren Investments blieben und schließlich gibt es die Erwartung, dass sich Investitionen in den Klimaschutz auch als zukunftsträchtig erweisen. Und schließlich haben in der Pandemie auch das „S“ und das „G“ in ESG an Bedeutung gewonnen – die soziale und gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen. Vieles, das dafür spricht, dass Unternehmen die sich den ESG-Richtlinien verpflichten, auch ein entsprechender Sicherheitspuffer im Depot sind.