Wer bei der Veranlagung auf Unternehmen oder Fonds setzt, die sich den Nachhaltigkeitskriterien der Vereinten Nationen verpflichten, der investiert mit gutem Gewissen und ebensolchen Gewinnaussichten.

Die Klimakrise ist das größte Problem unserer Zeit – auch wenn der vom Menschen verursachte Klimawandel im vergangenen Jahr aufgrund der Corona-Krise etwas in den Hintergrund gerückt ist. Regierungen alleine werden das Problem nicht lösen können. Es liegt an allen, umzudenken und entsprechend zu handeln. Das gilt auch bei der Geldanlage. Wer in die richtigen Unternehmen oder Fonds investiert, der hat nicht nur die Chancen auf gute Renditen, sondern kann auch gleichzeitig etwas Gutes für die Umwelt und die Allgemeinheit tun.

Die Phase 3 der Investors Challenge #IC21 widmet sich daher gänzlich dem Thema der nachhaltigen, umweltbewussten, sozialen und verantwortungsvollen Geldanlage. Die Basis dafür bilden die 17 von den Vereinten Nationen definierten Nachhaltigkeitsziele, die Sustainable Development Goals (SDGs), die in der 2015 verabschiedeten Agenda 2030 der Vereinten Nationen formuliert wurden (siehe Abbildung).

Die Ziele richten sich an alle Regierungen weltweit, aber auch an die Zivilgesellschaft, die Wirtschaft und Wissenschaft und sollen ihnen als Wegweiser für ihr Handeln dienen, um der Menschheit dauerhaft ein menschenwürdiges Leben auf der Erde zu ermöglichen und die natürlichen Grundlagen dafür zu bewahren.

Seit 2015 hat sich eine immer schneller wachsende Zahl von Unternehmen den SDGs der Vereinten Nationen verpflichtet. Am Finanzsektor hat sich dafür die Bezeichnung „ESG“ etabliert. Dabei zielt ESG nicht nur auf die Klimakrise ab: Auch andere wichtige soziale Fragen wie Ungleichbehandlung, Diversität oder soziale Gerechtigkeit werden bei nachhaltigen Investitionsentscheidungen berücksichtigt.

Und nachhaltige Anlagen erwirtschaften ebenso positive Renditen wie herkömmliche Wertpapier-Investments. Während der Corona-Krise hat sich sogar gezeigt, dass ESG-Investments deutlich krisenfester waren als andere Investments. Was bedeutet, dass sich Anleger nicht mehr zwischen finanziellen und moralischen Zielen entscheiden müssen. Eine Zukunftsvorsorge, die in die Zukunft und für die Zukunft investiert, ist möglich.

In weniger als 20 Jahren hat sich die ESG-Bewegung aus der von den Vereinten Nationen ins Leben gerufenen Initiative zur sozialen Verantwortung von Unternehmen zu einem globalen Phänomen entwickelt. In den letzten Jahren hat das nachhaltige Investieren einen immer größeren Anteil am Investmentmarkt gewonnen. Im Jahr 2020 überstiegen die Zuflüsse in nachhaltige US-Fonds bereits die Marke von 51 Milliarden US-Dollar. 2019 waren es dagegen erst 17,67 Milliarden Dollar. Weltweit hielten nachhaltige Fonds Ende 2020 ein Vermögen von 1,65 Billionen US-Dollar.


Die Definition von ESG

Das Akronym steht für „Environmental, Social, Governance“. ESG beinhaltet die Bewertung der Praktiken eines Unternehmens im Hinblick auf Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung. Für ihr daraus erstelltes ESG-Rating werden die Unternehmen nach einer Reihe von definierten Kriterien geprüft. Einen branchenweiten gemeinsamen Standard dafür gibt es allerdings noch nicht. Jede Ratingagentur verwendet ihre eigenen Metriken, um den Grad der ESG-Compliance zu messen.

Environmental. Umweltaspekte können zum Beispiel den CO2-Fußabdruck eines Unternehmens, den Energieverbrauch und das Abfall-Management umfassen. Sie können aber auch die Einhaltung von Umweltvorschriften durch das Unternehmen berücksichtigen.

Social. Die soziale Komponente konzentriert sich auf Fragen, die mit der Unternehmenskultur und der Beziehung des Unternehmens zu seinen Mitarbeitern, Lieferanten und Kunden zusammenhängen. Die Liste der Kriterien kann unter anderem Diversität, Arbeitsplatzstandards und Datenschutz umfassen.

Governance. Aktionärsrechte, Vergütung von Führungskräften und Mitarbeitern, aber auch Bestechung und Korruption sind nur einige der Punkte, die unter dem Punkt „Governance“ bewertet werden. Im Rahmen ihrer ESG-Reportings müssen Unternehmen auch belegen, dass sie die Standards von Agenturen wie dem Sustainability Accounting Standards Board, der Global Reporting Initiative und der Task Force on Climate-related Financial Disclosures erfüllen. Auch Rating-Agenturen und Aktionären müssen Daten zur Verfügung gestellt werden.